Konstruktives Feedback: wichtig für agile Organisationen in der VUCA Welt

Konstruktives Feedback: wichtig für agile Organisationen in der VUCA Welt

Warum eine offene Feedback-Kultur so wichtig ist

Konstruktives FEEDBACK ist ein elementarer Bestandteil guter Team-Zusammenarbeit. Eine funktionierende, offene Feedbackkultur ist in agilen Organisationen sehr wichtig und macht Unternehmen nachweislich erfolgreicher. Zudem hilft es mit den Herausforderungen der VUCA Welt erfolgreich umzugehen.

Vorankommen bedeutet stetiges Dazulernen und das Bedarf hier und da auch Unterstützung von außerhalb. Wir bei Lemundo scheuen uns nicht, Unterstützung anzunehmen und auf den unterschiedlichsten Ebenen dazuzulernen. Daher haben wir uns vorgenommen bei Lemundo eine offene Feedbackkultur zu etablieren und uns für externe Workshops für das gesamte Team dazu entschieden. In halbtägigen Coaching-Sessions haben wir das Thema Feedback intensiv in kleinen Gruppen und persönlicher Atmosphäre bearbeitet. Das Feedback von allen aus dem Team war überwältigend.

Wie gebe ich Feedback und wie nehme ich Feedback an? Wir entwickeln uns nur dann weiter, wenn wir offenes, ehrliches und vor allem hilfreiches Feedback erhalten und geben. Im Rahmen des externen Feedback-Coachings haben wir dazu vor allem 3 Dinge gelernt:

1. VERTRAUEN

Nur durch Vertrauen und eine gesunde Fehlerkultur im Team, können wir uns gegenseitig gutes Feedback geben. Das braucht manchmal Zeit, immer Augenhöhe und das notwendige, sichere Umfeld.

2. METHODEN

Egal ob 3-W’s, 5-Finger-Regel, Mad – Sad – Glad oder andere Tricks: Methoden können allen helfen, besser und strukturierter Feedback zu geben. Ich kann nur jedem empfehlen: Probiert es selbst aus. Ich bin überzeugt: Mit den notwendigen Routinen werden wir das Wohlbefinden aller Beteiligten stetig verbessern, selbst, wenn wir jeweils mehr Kritik äußern und auch gleichzeitig stellen müssen.

3. ÜBUNG

„Gutes“, differenziertes Feedback fällt nicht vom Himmel. Übung ist extrem wichtig um die Methoden richtig einzusetzen und Sicherheit und Lockerheit zu entwickeln. Daher haben wir uns dazu entschieden, jedem bei Lemundo zu ermöglichen, an einem Feedback Coaching mit Jytte von der Heide teilzunehmen. Das Feedback vom Team war überwältigend. Es hat nicht nur Spaß gebracht, sondern alle sehen den Wert von gutem Feedback klarer und möchten positives und kritisches Feedback nun viel regelmäßiger geben und empfangen um sich weiter zu entwickeln.

7 Tipps zum richtigen Feedback geben für dich und dein Team

1. Nutze die WWW Regel für Feedback

Nutze die WWW Regel – das hilft konstruktiv Feedback zu geben:

  • Wahrnehmung schildern
    „Ich habe beobachtet, dass…“ Oder „Mir ist aufgefallen, dass…“ (anhand von Beispielen, Beschreibung einer Situation)
  • Wirkung erläutern
    „Das wirkt auf mich, als ob..“ oder „Das hat zur Folge, dass …“
  • Wunsch formulieren
    „Ich wünsche mir..” // positive Formulierung (nicht nicht)

2. Positives Feedback nicht vergessen

Feedback beinhaltet nicht nur kritisches sondern auch positives Feedback – nimm dir vor positives Feedback genauso gut und häufig zu geben – am besten auch direkt. Es ist eine tolle Wertschätzung und großartige Motivation.

3. Feedback zwischen Kollegen fördern

Feedback zwischen Kollegen ist mindestens so wichtig und wirkungsvoll wie von Vorgesetzten.

4. Üben, üben, üben

Richtiges Feedback geben und auch empfangen ist eine Übungssache. Bereite dich gut vor, und trau dich immer wieder – auch wenn es die ersten Male noch nicht ganz zufriedenstellend läuft. Mit der Übung verbesserst du dich und wirst sicherer.

5. Beachte die 72h Regel

Kennst du die 72-Stunden-Regel? Diese besagt nämlich, dass du dein Vorhaben, Feedback zu geben, nur dann auch wirklich umsetzt, wenn du es innerhalb von 72 Stunden machst.  Wichtig ist jedoch gute Vorbereitung – also bereite dein Feedback kurz mit der WWW Regel vor und sprich die Person innerhalb von 3 Tagen an, dass du gerne Feedback geben möchtest und ob es gerade passt oder wann es passt.

6. Vergiss die Burger Methode

Du kennst die Burger Feedback Methode für kritisches Feedback? Vorne Gutes kommunizieren, kritisches Feedback in der Mitte und am Ende wieder positiv raus gehen… vergiss die Methode – sie führt meist dazu, dass das kritische Feedback entwertet wird und nicht verfängt.

Unser Tipp – Wertschätzung am Anfang äußern – z.B. warum es dir wichtig ist das Feedback zu geben (z.B. die gute Zusammenarbeit die du schätzt). Dann das kritische, konstruktive Feedback und fertig. So gibt es am Ende keine Aufweichung und die Feedback empfangende Person nimmt das Feedback einfach mit und reflektiert es selbständig in Ruhe.

7. Erwarte und initiiere keine Diskussion

Feedback sollte vom Feedback Empfänger aufgenommen und in Ruhe selbst reflektiert werden. Es geht nicht darum sich zu rechtfertigen oder über die Dinge zu diskutieren – zumindest nicht im ersten Moment. Es reicht als Empfänger zu sagen – vielen Dank, ich werde darüber nachdenken.

Wie wir die offene Feedback-Kultur bei Lemundo fördern

Eine offene Feedback-Kultur zu etablieren ist ein Prozess der alle im Team involviert. Wir haben daher verschiedene Maßnahmen implementiert um die Entwicklung zu unterstützen:

  1. Vertrauen stärken
    Zum Glück haben wir bereits eine Recht vertrauensvolle Atmosphäre. Dennoch ist es natürlich eine Herausforderung Vertrauen zu entwickeln und eine entsprechend auch notwendige Fehlerkultur zu etablieren, sodass Feedback gegeben werden kann. Für Feedback aber auch die offene Ansprache von Fehlern ist Vertrauen essenziell. Dieses muss sich erarbeitet und gepflegt werden und zeigt sich natürlich vor allem dann auch wenn Fehler gemacht werden. Vertrauen bezieht sich dabei natürlich nicht nur zwischen Kollegen, sondern noch mehr auch gegenüber Vorgesetzten. Wir haben im Rahmen der Feedback Workshops das Thema offen adressiert und bestärken alle darin, dass Fehler gemacht werden dürfen – wichtig ist nur daraus zu lernen.
  2. Ängste abbauen
    Die Lemundo Kultur ist von großer Hilfsbereitschaft und Kollegialität geprägt. Deswegen gab es einige Bedenken kritisches Feedback könnte die tolle Atmosphäre stören. Durch die gemeinsamen Workshops haben wir Ängste abbauen können und allen zeigen können wie wertvoll Feedback ist und dass es konstruktiv vorgebracht sogar zu einer weiteren Verbesserung der Team Zusammenarbeit beiträgt. Um Ängste abzubauen planen wir aktuell auch Fuck-up-Nights in denen Fuckups vorgestellt werden und so die Fehlerkultur gestärkt und das Lernen intensiviert werden.
  3. Routinen einführen
    Wir haben gewisse Feedback Routinen zur Unterstützung eingeführt – z.b. in Retro Meetings
  4. Coachings zur Unterstützung
    Wir haben uns externe Coachings im Rahmen von Workshops zur Unterstützung geholt. Jeder Mitarbeiter hatte so die Gelegenheit das Thema in einem kleinen Team kennen zu lernen und mit dem Coach Fragen zu besprechen und das Feedback geben zu üben. Die Workshops wurden von allen sehr begeistert aufgenommen und das Thema Feedback hat dadurch einen sehr großen Boost erhalten – sehr empfehlenswert.
  5. Vorbilder
    Natürlich versucht das Leadership Team sowie unsere erfahrensten Mitarbeiter mit gutem Vorbild voran zu gehen. Es ist schließlich sehr wichtig die neuen Energien jetzt positiv zu bestärken und in unserer Arbeit richtig zu verankern.

Fazit:

Feedback richtig geben und empfangen ist toll. Wann hast du zuletzt Feedback gegeben oder gar nach Feedback gefragt? Vielleicht ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt, dies in Angriff zu nehmen. Wir haben Neues gelernt, dabei gleichzeitig Spaß gehabt und als Kirsche in Top tat es dem Teamgefühl unheimlich gut!

Veröffentlicht am: 12. Januar 2023Kategorien: Lemundo InsightsTags: , , , , ,

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Großes
bewegen.

Philip Günther

Philip Günther

Geschäftsführer

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Über den Autor / die Autorin: Marcus C.

Mein Name ist Marcus und ich bin einer der beiden Lemundo Gründer, Inhaber und Geschäftsführer. Ich bin E-Commerce Enthusiast, begeistere mich für erklärungsbedürftige Produkte und brenne vor allem für B2B und D2C E-Commerce. Es motiviert mich die Chancen der digitalen Transformation, KI und Automatisierung zu nutzen. Als Berater unterstütze ich Marken & Hersteller bei der Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle, der digitalen Transformation, Digitalisierung des Vertriebs sowie der Strategie und Entwicklung agiler Organisationen. Meine Leidenschaft gilt darüber hinaus dem Mountainbiking, Backpacking und Fahrradreisen sowie Südamerika.